Verdrängung an der Rosengartenstrasse - nicht mit uns!


Bis heute ist das Leben an der Rosengartenstrasse stark von Dreck und Lärm durch den Autoverkehr bestimmt. Mehr als 50'000 Autos wälzen sich tagtäglich durch dieses Überbleibsel aus den Autobahn-Planungen der 70er-Jahre. Trotz widrigen Umständen war und ist Wohnraum im Quartier gefragt, insbesondere wegen den günstigen Mieten.
Die Stadt Zürich will das Gebiet rund um die Rosengartenstrasse und den Bucheggplatz aufwerten. Die Wohnattraktivität und Lebensqualität soll erhöht werden: die Tunneleinfahrt wird weiter unten angesetzt, der Verkehr soll beruhigt werden, über längerfristig soll der Zugang mittels öffentlichem Verkehr besser gewährleistet werden.
Das Leben der Anwohner*innen soll so wesentlich "verbessert" werden. Nicht nur das: Durch die Verbesserung der Umgebung soll es auch für die Eigentümer*innen der Wohnungen rentabel werden, ihre Häuser und Wohnungen zu sanieren.
Klar ist: Kein*e Eigentümer*in saniert, ohne die entstanden Kosten auf die zukünftigen Mieter*innen abzuwälzen, in erster Linie durch
Mieterhöhungen. Auch wenn die Stadt von ihrer Verantwortung für das Quartier spricht, wird sie schliesslich wenig für die Menschen vor Ort unternehmen. Was die Stadt selbst zugibt: Bis jetzt besitze die Stadt nur wenig eigene Immobilien an jenem Standort, die Preisdynamik lasse sich deshalb nicht aufhalten, so die Direktorin für Stadtentwicklung im Mai 2016. Dieses Vorgehen kennen wir bereits von anderen Aufwertungen – die Weststrasse als vergleichbarer Ort lässt grüssen...
Um es noch einmal auf den Punkt zu bringen: Es kommt nicht zu einer Verbesserung für das Leben der Anwohner*innen. Mit solchen
Aufwertungsmassnahmen toleriert und fördert die Stadt negative Entwicklungen für die jetzigen Anwohner*innen. In erster Linie profitieren Eigentümer*innen der Häuser und Grundstücke. Bisherige Anwohner*innen, welche auf die tiefen Mieten angewiesen sind, werden an die nächste Dreck- und Lärmstrasse verdrängt.
Egal was die Stadt von "Stadtreparatur" faselt, wir müssen selbst handeln: Schliessen wir uns in nachbarschaftlichen Initiativen zusamme und bauen wir Druck auf Behörden und Eigentümer*innen auf. Unser Wohnraum soll nicht der profitorientierten Verwertung geopfert werden. Entziehen wir möglichst viel Raum der Spekulation, mittels Genossenschaften, in Kollektiven oder durch Besetzungen. Vertrauen wir dabei nicht auf staatliche Institutionen! Wenn wir an guten und günstigen Wohnraum kommen wollen, müssen wir selbst darum kämpfen!



2017 — Frogtown, Los Angeles