Andreasturm


Eines dieser Gesichter ist der Andreasturm in Zürich Oerlikon:

Der Andreasturm wird auf Allgemeingrund gebaut, es ist ein Projekt der SBB Immobilien für dessen Verwirklichung die Stadt bereitwillig einige Hürden beseitigte. Es werden 20'000 m2 zusätzliche Büroflächen und noch mehr Raumangebote für Verkauf und Gastronomie entstehen. Er wird als repräsentativ in der Ausstrahlung, flexibel nutzbar und optimal zu erreichen dargestellt. So steht es in einer Tradition der Aufwertung durch die SBB, wie wir sie schon aus der Europaallee und dem Bahnhof Altstetten kennen, in der es ihr lediglich um die Maximierung des eigenen Profites geht.

Deshalb 5 Punkte, weshalb es auch den Andreasturm zu bekämpfen gilt:

  • In Oerlikon gibt es bereits viel leerstehenden Büroraum und zu wenig bezahlbaren Wohnraum, wir brauchen also nicht 20'000 weitere Quadratmeter Büroflächen. Denn was attraktiver Kapitalumschlagsplatz ist, wäre auch attraktiver Lebensraum.
  • Wir brauchen in Oerlikon nicht noch weiter Raumangebote für Gastronomie und Verkauf. Die neuen Betriebe werden die Preise nur weiter in die Höhe treiben und unser Leben in Oerlikon noch teurer machen.
  • Die SBB Immobilien als Staatsbetrieb, sollte sich nicht nach der Profitmaximierung, sondern den Bedürfnissen der Gemeinschaft, uns, deren Boden sie bebauen, richten.
  • Im momentan vorherrschenden Wirtschaftssystem können jedoch nur Bauprojekte entstehen, die für uns keinen Gebrauchswert haben. Um aus Wirtschaftskrisen herauszukommen, sucht das Kapital Zuflucht im Immobiliensektor und errichtet Prestigeprojekte, welche lediglich an ihrem Tauschwert gemessen werden. In der somit entstehenden, flächendeckenden Aufwertung scheint der Andreasturm zwar flexibel nutzbar, jedoch nur für das Kapital, nicht für uns, wir werden aus der Stadt vertrieben.
  • Wenn wir aus der Stadt verdrängt sind, kann der Andreasturm noch so optimal zu erreichen sein, unsere Arbeitswege werden trotzdem länger.

Der Andreasturm und seine Pendants wie die Europaallee oder der Franklinturm sind somit Symbole unserer Vertreibung aus unserem Wohnraum. Die SBB nimmt dabei die Position eines tatsächlichen Akteurs ein. Deshalb gilt es diese anzuprangern und gemeinsam zu bekämpfen.

Wir lassen uns nicht für das Kapital verdrängen.



2017 — Frogtown, Los Angeles